“Der Anfang deutschen Zeitungswesen in Südamerika” von Martin Fischer, Ijuí, RGS: SERRA-POST KALENDER 1974/75

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Seattle, estado de Washinton – EUA.

Dia 26 de setembro de 2013

Prezados leitores e leitoras deste blog,

O que se segue é uma transcrição [ainda não revisada] de artigo do jornal SERRA-POST KALENDER, em língua alemã, publicado da cidade de Ijuí, Rio Grande do Sul / Região das Missões (Neukolonie Gebiet), conforme citado logo abaixo.

Este texto foi postado originalmente no blog IJUÍ – RS – MEMÓRIA VIRTUAL no dia 25 de dezembro de 2012, tão somente em forma de imagem/fotografia das páginas do citado jornal, e portanto permanendo sem acesso por parte de “search engines” grandes e/ou pequenos, desde o gigante instrumento de procura Google a menores como Dogpile, desde sites de procura acadêmicos especializados a procuras efetuadas por indivíduos.

Tomei esta iniciativa de republicar este material mantendo em mente a perspectiva do interesse público, do bem cultural comum e de utilidade pública, afim de contribuir de alguma forma para com preservação de nossa língua alemã como língua minoritária regional do estado do Rio Grande do Sul (bem como de outros rincões do Brasil e América do Sul onde se encotram comunidades de falantes de nosso dialeto), em um momento em que ela está prestes a completar seus duzentos anos de existência. Mas mesmo assm, infelizmente, a nossa variante Riograndenser Hunsrückisch do alemão, um patrimônio cultural regional insubstituível, singular, sem par de nosso país, tenha recentemente entrado para o triste rol internacional das línguas minoritárias do mundo em perigo de extinção.

Linguistas alertam que dentro de cem anos 90% das línguas regionais do mundo terão desaparecido por completo caso não seja feito um sério e conjunto esforço para preservar a diversidade linguística de nosso planeta – a fauna e a flora não estão sozinhas como vítimas do desenvolvimento desenfreado e a todo custo.

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Grato e a seu dispor!

-Paul Beppler

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1974/75                                    SERRA-POST KALENDER                                     –81–

Der Anfang deutschen Zeitungswesens in Südamerika
Martin Fischer

Mit Erlaubnis des Verfassers bringen wie an dieser Stelle eine Arbeit, die er aus Anlass
des fünfzigjährigen Bestehens des Verlages Rotermund & Co., São Leopoldo dem Jubilar zueignete. Datiert ist die Schrift vom 2. August 1927.

Die Schrift gewinnt zu den 150-Jahrfeiern der deutschen Einwanderung in Rio Grande do Sul wieder an Aktualität, beleuchtet sie doch einen wichtigen Abschnitt unserer Geschichte: den Austritt aus dem Dunkel der schriftlosen Zeit und den Beginn der Fixierung grosser und kleiner, ja kleinster Ereignisse durch das gedruckte Wort.

Der 2. August 1927 war für die deutschsprachige Presse in Brasilien ein besonderer Tag. An diesem Tage vor genau fünfundsiebtzieg Jahren gelangte nämlich die erste deitsche Zeitung in Brasilien zur Ausgabe. Und da vor diesem Zeitpunk in keinem der anderen südamerikanischen Länderns deutsche Zeitungen erschienen sind, so feierte am 2. August 1927 zugleich die deutschprachige Presse Südamerikas ihr fünfundsiebzigjährige Jubileum. Dass dies ganz still und bescheiden geschah, daran ist wohl der Umstand schuld, dass jenes esrte deutsche Blatt fast ganz in Vergessenheit geraten ist. Dar Sinn für Geschichte und Tradition ist ja in Südamerika verhältnismässig gering entwickelt, und daher ist gar vieles schon veschüttet worden, was wert gewesen wäre, der Vergangenheit entrissen zu werden.

In der Jubilieumsausgabe der „Deutschen Zeitung“ von Porto Alegre aus Anlass ihres fünfzigjährigen Bestehens (Nr. 288 vom 31. Dezember 1910) findet sich ein Aufsatz über „Die esrte deutsche Zeitung in Südamerika“ aus der Feder Joseph Winigers, der in dem Rio de Janeiro erstmalig am 16. April 1853 erschienenen und am 16. Juli desselben Jahres wahrscheinlich wieder eingegangenen Blatt „Der Deutsche Beobachter“ die älteste deutschsprachige Zeitung Südamerika glaubte entdeckt zu haben. Die Ansicht Winigers beruht auf einem Irrtum. In Rio de Janeiro war bereits am 17. März 1853 „Der deutschen Einwanderer“ zur Ausgabe gelangt, eine Zeitung, die dann aller Wahrscheinlichkeit nach schon Ende 1853, spätestens aber 1854 nach Porto Alegre übersiedelte. Doch schon vor dieser war am 2. August 1852 in Brasilien, zwar in Porto Alegre, eine deutsche Zeitung erschienen. Leider hat der Irrtum Winigers weiter Verbreitung gefunden, so z. B. In den Jubiläumsausgaben der „Kolonie-Zeitung“ in Joinville (Nr. 100 vom 20. Dezember 1912) und des „Deutschen Volksblattes“ (10. März 1921).

Die am 2. August 1852 in Porto Alegre erstmalig erschienene Zeitung hiess „Der Kolonist“.

Es ist bezeichnend für das kurze Gedächtnis unserer schnellbingen Zeit wie auch für den mangelhaft entwickelten historischen Sinn der Deutschen in Rio Grande do Sul, dass man nach rund 60 Jahren — 1910 — kaum noch rund 60 Jahren von der erstigen Existenz einer deutschen Zeitung in P. Alegre hatte, die als die erste ihrer Art in Südamerika doch eine für das gesamte Deutschtum Südamerikas hochbedeutsame und kulturel ausserordentlich beachtliche Erscheinung darstellte. Zwar ist in der bereits erwähnten Jubiläumsausgabe der “Deutschen Zeitung” von Porto Alegre in einen Aufsatze: “Ein fünfzigjähriger Lebenslauf” auch der ersten Angënge des deutschen Zeitungswesens in Rio Grande do Sul gedacht. Es heisst dort:

“Die Uranfänge einer deutschen Presse in Rio Grande do Sul, und damit in Brasilien überhaupt, reichen zehn Jahre hinter dem ersten Escheinen unserer “Deutschen Zeitung” zurück. Der Erste, welcher die Idee zur Gründung eines deutschen Blattes in Porto Alegre fasste, war der Oberstleutnent Alfons Mabilde. Auf sein Ersuchen verstant sich der Redakteur und Eigentümer des Alten “Mercantil”, Herr José Candido Gomes, dazu, in seinem Blatte einen Abschnitt in deutscher und portugiesischer Sprache unter dem Titel “Der deutsche Kolonist” erscheinen zu lassen. Es war ihm aber nicht lange möglich, den Geldopfern verbundene Unternehmen durchzuhalten.

Diese Darstellung ist nicht ganz zutreffend, sie enthällt zwei Irrtümer: Erstens hiess das Blatt nicht “Der deutschen Kolonist”, sondern schlechtweg “Der Colonist”, und zweitens was es, was erheblich wichtiger ist, durchaus eine selbständige Zeitung, keineswegs “nur eine deutsche Sektion in dem brasilianischen Mercantil”, wie auch das erste zusammenhängende deutschriograndenser Geschichtswerk “Hundert Jahre Deutschtum in Rio Grande do Sul” annimmt.

Unzutreffend is auch die Angabe in einem Aufsatz über “Deusches Zeitungswesen in Brasilien” in Nr. 629 der “Kölnischen Zeitung” vom 21. September 1921, wonach “Der Kolonist” — der Name wird hier richtig wiedergeben — “bis 1850” erschienen sein soll.

“Der Kolonist” erschien zum ersten Male am 2. August 1852.

Gedruckt wurde er in der Druckerei des “Mercantil” in der Rua da Praia (der heutigen Rua dos Andradas) Nr. 367. Mit dem Untitel “Wochenblatt für Handel, Gewerbe und Landbau” erschien das Blatt anfänglich zweimal wöchentlich, und zwar Montags und Donnertags . Der Bezugspreis betrug für das Jahr 10$000, für das Halbjahr 6$000. “Die Ankündigungen, Anzeigen und son- Nachristigen”, heisst es ferner am Titelkopf, “zahlen 160 Réis für die Zeile und werden dieselben auf Unkosten der recaction übersetzt”.

Leider ist keiner einzigen Nummer eine Angabe über die Schriftleitung enthalten. Auch aus der einschlägigen Literatur hat sich darüber nichts festgestellen lassen, als dass sich in dem schon erwähnten Aufsatz über „Deutsches Zeitungswesen in Brasilien“ in Nr. 629 der „Kölnischer Zeitung“ vom 21. September 1921 die Angabe findet: “unter der Leitung Lindenbergs”. Ob dies zutrifft, muss dahingestellt bleiben.

Das Blatt umfasste regelmässig vier Seiten. Das Format war 31 x 23 cm. Die Schrift was Antiqua. Die Höhe der Auflage ist unbekannt.

In der gesamten Literatur findet sich die Angabe, “Der Kolonist” erschien in deutscher und portugiesischer Sprache. Das ist nur bedingt richtig. In beiden Sprachen erschien das Blatt lediglich während des Monats August 1852, von Nr. 1 bis Nr. 9. Von Nr. 10 ab ist das Blatt nur in deutscher Sprache erschiennen.

Die erste Ausgabe brachte unter andern im “Leitartickel” das Programm, aus dem die nachfolgende Stelle von Interesse ist:

In dieser Provinz leben heutigen Tagen fünfzehn tausend Deutsche, und diese Anzahl vermehrt sich noch täglich, dennoch giebt es keine deutsche Zeitung, und sogar konnte oder wollte sich bis jetzt keine Provinz mit den Angelegenheiten von diesem Theile der Bevoelkerung Beschaeftigen; es that Noth dieser Nothwendikeit zu genuegen, und wir entschlossen uns dieses zu thun, nachdem Wir viele Deutsche darüber zu rath bezogen. Jedoch war noch nicht beschlossen in welcher Sprache das neue Blatt erscheinen solle.

Angenommen, es würde allein in der portugiesischen Sprache gedruckt, so faenden gewiss mehr als die Harlfte Deutsche in Rio Grande do Sul kein Vergnügen daran das Blatt zu lesen, denn ofters wuerden sie es nicht gut verstehen oder verstaenden vielleicht gaz das Gegenteil als was gesagt werden sollte. Die Sprache des Landes, wo man Wohnt, zu sprechen, ist am Ende nicht so schwer, jedoch um sie zu lesen und Vergnuegen beim Lesen zu finden, ist es noetig die Sprache mit Leichterkeit zu verstehen.

Da wir nun wissen, dass dieses bei dem groessten Theile der Deutschen nicht der Fall ist, so entschlossen wir uns das Blatt nicht allein in der portugiesischen Sprache zu auszugeben.

Dieses Blatt wiederum, allein in der deutschen Sprache herauszugeben, wuerde nicht zweckmessig sein , denn bald wuerden sich viele Intriguen dagegen erheben. Ein anderer noch staerker Grund dagegen, ist auch der, dass der groeste Theil der Deutschen hier in Rio Grande d o Sul keine Ausländer sind, wie z. B. Die Englaender in Buenos Aires oder die Französen in Montevidéo, sonder brasilianische Bürger oder geborene Brasilianer. Daher ist es sehr recht, dass die letzteren, die Sprache ihrer Vaeter, die deutsche Sprache lernen, wie es auch recht ist, dass sie die Sprache de Landes lernen, wo sie wohnen, wo sie ihr Fortkommen und ihren Lebensunterhalt haben, und an welches sie durch politische Rechte soWohl, wie durch Pflichten als Buerger, geknüpft sind. Deutschland ist ihr Mutterland, Brasilien ihr zweites Vaterland, daher ist es recht und vernünft, dass sie beiden Laender lieben, und wenn sie dieselben Werthhalten, so muessen sie beide Sprachen kennen lernen und sprechen. Das nun gegruendete Blatt, als organ der Deutschen, die in diesen Provinz leben, musst doher auch auf diesen Umstand nothwendigerweise eingehen.

So erscheint nun dieses Blatt in deutscher und portugiesischer Sprache und vereiningt auf diese Weise alle Gründe in sich. Was den Titel anbelangt, so erwaehlen wir mit Recht den, “Der Kolonist”, denn diese Titel ist einfach und bescheiden, er zeigt an, dass wir uns nicht auf leere Theorien einlasse wollen, sondern ohne viel zu schwatzen, blos auf das beschraenken werden, was die Colonisten interessiert.

Es ist gerade dieses und nur dieses, worueber wir sprechen wollen, wir werden ueber Hasdel, GeWerbe, und Kunst schreiben, und alles veröffentlichen an Nachrichten, Entdekungen und Anzeigen, was uns zweckmässig erscheinen wird, fuer die, so sich auf diese drei Weisen ernaehren. Der Colonist wird nie von Politik handeln, ausser um einige Gesetze zu erklaeren, welche die Coloniesten durchaus Wissen muessen; jedoch wird dieses Blatt sich nie in Parthey-Streitigkeiten einlassen. Es wird die Rechte der Colonisten als Menschen und als Buerger vertheidigen; es wird fuer sie um dieses oder jenes anhalten, und ihres zeigen, welchen Weg sie einschlagen muessen, um dieses zu erreichen.

Was die Meinungsverschiedenheit anbetrifft, welche vielleicht entshehen koennte zwischen den geborenen Brasilianern und den Abkoemmlingen von Deutschland, sey es als Auslaender oder hiesige Buerger, so wird Der Colonist stets unpartheyisch sein, und nur die Einigkeit und die Freundschaft predigen. Denn da alle Freunde sein sollen und koennten, warum denn einander feindlich betrachten? – Dieses wird der Grundsatz unseres Urtheils ueber die Reibungen sein, welche vorkommen koennen.

Indem wird nun diesen Weg verfolgen und von demselben unter keinen Bedingungen abgehen werden, so erwartet Der Colonist, dass er guenstig aufgenommen und unterstuetzt werden wird, sowohl von den Deutschen, die hiesige Buerger sind, als auch von den geborenen Brasilienern. Allein die Genugthuung in Brasilien ein deutsches Blatt erscheinen zu sehen, wird hinreichend sein die Deutschen zu bestimmen es zu erhalten.

Das Programm war einfach und klar, wurde jedoch in der Sprachenfrage bereits nach Monatsfrist umgeworfen. In Nr. 9 vom 30. August 1852 erschien an der Spitze Folgendes:

Da wir uns entschlossen diesses Wochenblatt in den beiden Sprachen herauszugeben, so hatten wir die besten und gueltigsten Gruende dazu, wie wir sich auch in unsrem Programm angefurhrt hatten, jedoch bedachten wird nicht, dass das Blatt nur in einem sehr kleinen Formate herausgegebenwird, so wird der Raum fuer die verschiedenen Gegenstaende auf die Haelfte beschraenkt und somit sehr erschwert; da nun auch der groeste Theil der Abonennten von Der Colonist uns um die Herausgabe nur in deutscher Sprache ersucht haben, so haben wird beschlossen, dass die erste Nummer des kommenden Monats schon in deutscher Sprache allein herausgegeben wird, und verpflichten wir uns, jeden Artikel, welcher von groesserer Wichtigkeit ist im Mercantil uebersetzt heraus zu geben. Da diese Veraenderung des Programmes vom Colonist bedeutend die Arbeit fuer dasselbe vermehrt so ist es sehr klar, dass dieses bloss geschieht, um die Wuensche unserer Abonnenten zu befriedigen; wird werden auch jeden anderen gerne ausfuehren, wenn gleiche allgemeinnuetzige Absichten erreicht werden.

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Der gesunde, urwüchsige Sinn deutscher Bauer hatte den Sieg davon getragen. Schon die nächste Ausgabe des “Colonist” vom 4. September 1852 erschienen nur in deutscher Sprache, und von diesem Tage an ist das Blatt bis zu seinem Eingehennn lediglich in der Sprache derer herausgegen worden, in derern Interesse es gegründed worden war.

Mann hat in Südamerika dann noch oft versucht, Blätter in deutscher und in der Landessprache herauszugeben. Fast allen Versuchen lag die gleiche Tendenz zugrund, die die Schriftleitung des “Colonist” geleitet hatte, aber fast alle sind auch aus der gleichen Ursache gescheitert. Deutsche wollen und sollen eben Zeitungen in ihrer Muttersprache lesen. Die Blätter verfehlen ihren Zweck, ein Erziehungsfaktor des deutschen Elementes zu sein, wenn sie zweisprachig aufgenzogen werden.

Noch eine weitere Aenderung brachte die Nr. 10: Das Blatt erschien hinfort nicht mehr zweimal wöchentlich, sondern nur einmal, und zwar Sonnabends. Begründet wurde die Aenderung, die ursprunglich nur provisorisch sein sollte, mit Personalschwierigkeiten. “so lange”, heisst es in der diesbezüglichen Bekanntmachung, “nicht ein anderer deutscher Setzer in Arbeit sein wird, den wird annehmen werden, wird Der Colonist nur einmal in der Woche ausgegeben, und wird diesere Unterschied Assignanten spaeter verguetet werden”.

Anscheinend hat sich der gesuchte deutsche Setzer nicht gefundne, denn das Blatt ist, wie bereits gesagt, bis zu seinem Eingehen nur noch einmal wöchentlich erscheinen. Eine Herabsetzung des ursprünglichen Bezugspreises hat nicht stattgefunden, lediglich eine Wesentliche Vermindung der Preise für Anzeigen von 160 Reis auf 80 Reis für die Zeile trat im September 1852 (Nr. 11) ein. Ob den Beziehungen die zugesagte Vergütung jemals ausgezahlt worden ist, konnt nicht festgestellt werden.

Inhaltlich ist “Der Colonist” seinem Programm, sich darauf zu beschränken, “was die Colonisten interessiert”, durchaus treu geblieben. Von der hohen Politik hat er sich geflissentlich ferngehalten. Politische Aufsätze finden sich so gut wir garnicht, der auswärtige Nachrichtendienst war auf das geringste Mass beschränkt, und auch das Feuilleton war rech dürftig und trug ganz gewiss dem Durchschnittsniveau der Leser Rechtnung. So findet sich z. B. Unterm Strich eine schottische Legende “Pater Cutty”, in der folgendes Verschen vorkommt:

“O, wie seyd ihr mir theur,
Ihr schneeWeissen Eier,
Dem Huehnernest, Warm noch, entführt
Und auf Kohlen von Kaetchen,
Dem volbus’gen Maedchen,
Speckschnitten lecker gerührt!
Wie die Blümlein auf Wiesen
Im Sommerlicht spriesen
Und lächeln in farbiger Pracht:
So da Rührei, das gelbe,
Wenn schimmernd dasselbe
Aus dampfender Schüssel mir lacht”

Den weitaus grössten Raum nahmen land wirtschaftliche oder sonstwie den Bauern angehende Artikel ein, die auf die damaligen Verhältnisse zugeschnitten waren, wie beispielweise “Beobachtungen über den Anbau und die Behandlungsweise des Tabaks, sowie über den jetztigen und zukünftigen Verkauf auf den Europäischen Handelsplätzen”, oder “Blumenzucht”, oder “Thee aus Kaffeeblättern”, oder “Beschreibung der meisten Baumarten, die in den südlichen Provinzen Brasiliens vorkommen”, oder “Kolonisation”, oder “Die Bauwollpflanzungen” usw. Die Aufsätze geben ein ziemlich getreues Spielgebild des noch recht primitiven Wirtschaftslebens jener Epoche deutscher Siedlung in Rio Grande do Sul. Für den Historiker wertvoll sind ferner mehrere Aufsätze über die Kolonie São Leopoldo und ein Artikel über “Die Colonien dr Provinz Rio Grande do Sul” (in Nr. 8 vom 26. August 1852), sowie ein amtlicher Bericht des Koloniedirektors Martin Buff über die Kolonie Santa Cruz ( im Nr. 18 vom 30. Oktober 1852). Daneben findet sich eine durch viele Nummern sich hinziehende Uebersetzung der brasilianischen Strafprozessordnung vom 29. November 1832, der interessante Einblicke in die Rechtspflege der damaligen Zeit gewährt. Die ursprunglichen, Absicht, noch andere wichtige Gesetze in Uebersetzung zu veröffentlichen, konnt wegen des Eingehens des Blattes nicht mehr durchgeführt werden. —

Die lokalen Berichte waren schwach, aber im allgemeinen sachlich; der üble Kolonieklatsch, der sich in später herausgegebenen Blättern und selbst noch in manchen heute erscheinenden deutschsprachigen Zeitungen leider zur Genüge findet, ist fast ganz vermieden. Der Humor fehlte nicht, was folgende originelle Notiz in Nr. 33 vom 12. Februar 1853 zeigen mag:

NOTHGEDRUNGENE ERKLÄRUNG

Die Bewohner des Urwaldes erklären hiermit, das sie gerne bereit sind das Verlangen der Hochloeblichen Munizipalkammer St. Leopold’s zu erfüllen; naemlich eine Fracht Steine, per Furhmann, nach den dort befindlichen Stumflöchern zu bringen, um diese damit auszufuellen. Doch bitten dieselben zufoerderst. Hochloebliche Bewohner St. Leopold’s, doch die Guete zu haben, ein Jeder eine Tracht Steine nach dem Urwald zu befoerdern, um die hier befindlichen Loecherchen auszufüllen, damit sie die verlangten Steine alsdann an Ort und Stelle zu bringen im Stande sind.

Ergebenst im Namen Aller Urwäldler, einer der Lochaudfüllungsfreunde.

Anzeigen waren recht knapp; die ersten sechs Nummern enthalten überhaupt keine. Aber mögen die Anzeigen im “Colonist” noch so spärlich sein, sie bilden zusammen mit den regelmässig erscheinenden Berichten über die Preise “der Waaren S. Leopold’s in erster Hand” eine schätzenswerte Fundgrube für den Geschichtsforscher, der sich mit der Entwicklung des Deutschtums in Rio Grande do Sul, vor allem der wirtschaftliches beschäftigt.

Obwohl “Der Colonist” in Porto Alegre erschien, was wohl aus rein technischen Gründen nötig war, so war er nichts weniger als ein portoalegrenser Blatt. Wer sich über die Zustände in dem damaligen Porto Alegre unterrichten will, wird mehr oder weniger vergeblich den “Colonist” zu Rate ziehen. “Der Colonist” war durchaus für die deutschen Siedlungen bestimmt und auf die geistigen Bedürfnisse seiner Bewohner zugeschnitten. Er unterschied sich hierdurch wesentlich vom “Mercantil”, in dessen Druckerei er hergestellt wurde und der, wie ja schon der Name andeutet, den Bedürfnissen des Handels dienen wollte, der in Porto Alegre seinen Mittelpunkt hatte. Die Wesengleichheit der beiden Blätter dürfte schon beweisen, dass es sich beim dem “Colonist” um ein eigenes Organ handelte. Unzweideutig geht dies aber auch daraus hervor, dass “Der Colonist” des öfteren aus den “Mercantil” zitiert. (So in Nr. 5 vom 16. August 1852, Nr. 7 vom 23. August 1852, Nr. 21 vom 20. November 1852, Nr. 31 vom 29. Januar 1853, Nr. 34 vom 19. Februar 1853 u.a.). Dass zwischen beiden Zeitungen gewisse enge Beziehungen bestanden haben mögen, ist naheliegend, wurden sie doch in der gleichen Druckerei hergestellt. Das rechtfertigt aber nicht Ausnahme, dass “Der Colonist” lediglich “eine deutsche Sektion in dem brasilianischen Mercantil” gewesen sei. Diese Standpunkt wird auch in einem recht beachtlichen Aufsatzt “Imprensa riograndense” von Agostinho Lourenço in der portoalegrenser “A Federação” vom 1. Januar 1923 vertreten. Der verfasser beschäftig sich in diesem Ausgabe jedoch nichts von der “Deutschen Sektion”. Dagegen heisst es bei ihm wörtlich: “A seguir aparecem: (em 1850 O Pharol:) em 1852: (Correio do Sul, A Voz do Povo, A União und) Der Colonist).

Der Ruhm, die älteste deutsche Zeitung Südamerikas herausgebracht zu haben, gebührt also den Deutschen in Rio Grande do Sul.

Wenig wichtig, aber immerhin erwähneswert ist, dass die Zeitung mit der Nr. 43. vom 23. April 1853 den Titel in

“Der Kolonist”

(mit K) änderte. Wahrscheinlich wollte man auch dadurch rein äusserlich dem Blatt einen mehr deutschen Charakter geben. Dass nämlich dies Bestreben ganz offenbar vorlag, geht wohl daraus hervor, dass die Leitung des “Kolonist” die Antiqua-Schrift aufgeben und dafür die Frakturschrift einführen wollte, Die Lettern wurden in Deutschland bestellt, und die Leitung des Blattes erliess am 16. Juli 1853 in Nr. 55 folgende Bekanntmachung:

Nachrichten zu Folge die uns vor Kurzem aus Hamburg geworden, muessen die gothischen Lettern Welche wir bestellt mit naechstem Schiffe von dort anlangen, und war deren Absendung, durch den diesjaehrigen spaeten Eisgang verzoegert worden. Nach Eintreffen derselben werden wir auch in anderer Beziehung fuer die vollkommnere Ausstattung des Kolonist Sorge tragen.

Obwohl diese Bekanntmachung noch in der nächsten Nummer (56) vom 23. Juli 1853 wiederholt wurde, sah die Leitung des “Kolonist” sich bereits eine Woche später in Nr. 57 vom 30. Juli 1853 zu folgender Mitteilung veranlasst:

AN DIE GEEHRTEN ABONNENTEN.

In der sicheren Erwartung binnen ganz kurtzer Zeit gothische Lettern aus Deutschland zu erhalten, erachten Wir es fuer zweckmaessig, den zweiten Jahrgang unseres Blattes mit deutschem Drucke zu eroeffnen. Da es nun noethig ist, vorher noch einige anderweitige Vorkerungen zu treffen, so erlauben Wir uns unsere geehrten Abonnenten davon zu benachrichtigen, dass fuer kurze Zeit Der Kolonist aufhören wird zu erscheinen. Bei der fernenn Herausgabe unseres Blattes haben Wir uns auch entschlossen, fuer die vollkommnere Ausstattung desselben nach allen Kraeften zu sorgen; nicht allein durch Vergroesserung des Formates, sondern auch durch Aufnahme von vielen Gegenstaenden, die mehr im Interesse des Handels liegen. Wir glauben uns um so mehr berechtigt, die Anerkennung “unserer geehrten Abonnenten” zu verdienen, da alsdann auch fuer bestmoeglichsten Druck, und durch Vereinigung mit Anderen, fuer moeglichst schleunige Befoerderung gesorgt werden wird. Bei diesem Unternehmen der Herausgabe eines deutschen Blattes haben Wir mit ungemein grossen Schwierigkeiten zu kaemfen gehabt, jedoch sind Wir der Ueberzeugung, dass bei einer ferneren Unterstuetzung von Seiten unserer Wohlwollen unserer Dank sagen, auch diese mehr und mehr zu beseitigen sein werden.

Danach scheint urspringlich wohl nur an eine vorläufige kurze Einstellung des Erscheinens gedacht worden zu sein. Aus der einstweiligen wurde jedoch eine endgültige Einstellung. “Der Kolonist” hatte das Halali geblasen. Ein ganzes Jahr lang, vom 2. August 1852 bist zum 30. Juli 1853 hatte er für deusche Art in Rio Grande do Sul gestritten; finanzielle Schwierigkeiten mögen sein Ende herbeigeführt haben. Diese Ansicht wird jedenfalls in “Ein fünfzigjähriger Lebenslauf” in Jubiläumsausgabe der “Deutschen Zeitung” von Porto Alegre, Nr. 288 vom 31. Dezember 1910 vertreten. “Hundert Jahre Deutschtum in Rio Grande do Sul” meint dagegen bezüglich des Eingehens des “Kolonist” (S. 283): “Dieser erste Versuch ………. erwies sich aber bald als unpraktisch (weshalb?) und wurde daher wieder aufgegeben”.

Mit Nr. 57 trat “Der Kolonist” vom Kampfplatz ab.

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Die Deutschen in Südbrasilien sollten aber nicht lange ohne eine eigene Zeitung bleiben. Schon nach kurzer Pause erschien in Porto Alegre

“Der Deutsche Einwanderer”,

der am 17. März 1853 in Rio de Janeiro gegründet, aber in Porto Alegre übergesiedelte war, um hier, wo er dem Hauptsitz der deutschen Kolonisation näher war, sein Glück zu versuchen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass “Der Kolonist” in dem “Deutschen Einwanderer” einfach aufgegangen ist, wie dies in dem bereits mehrfach erwähnten Aufsatz “Ein fünfzigjährigier Lebenslauf” in der Jubiläumsausgabe der “Deutschen Zeitung” vermutet wird; einwandfrei hat sich das jedoch nicht festgestellen lassen. Beziehungen zwischen beiden Blättern haben jedenfalls in der “Der Deutsche Einwanderer” noch in Rio de Janeiro erschien, wohl bestanden, wie aus der folgenden Bekanntmachung in den Nr. 55 – 57 im “Kolonist” hervorgeht:

Bei Georg Leuzinger in Rio de Janeiro ist erschienen und in — Poto Alegre — durch die J. Reissmannsche Buchhandlung zu beziehen:
Der deutsche Einwanderer!
Als das erste deutsche Blatt, Welches in Rio de Janeiro erscheint, und sich die Ehrenvolle Aufgabe gestellt hat, die Interessen der deutschen Einwanderer in Brasilien nach Kraeften zu vertreten und ueberhaupt dem deutschen Elemente in Brasilien einen festen Anhaltspunkt und eine bestimmte richting zu verschaffen, wird es gewiss auch in dieser von so vielen Deutschen bewohnten Proviinz den freudigsten Anklang und die regste Theilnahme und Unterschtützung finden.

Die Namen der Herren Redacteure, des Dr. Kieckbach und Dr. Wenecke, so wie der ruehmlichst bekannten Mitarbeiter Dr. Lallemand, Dr. Klett und vieler Anderer buergen hinlaeglich fuer den gediegenen Inhalt dieses Blattes, welches schon durch sein Erscheinen am Sitze der Centralregierung Brasiliens den groesten Einfluss auf die Verhaeltnisse der deutschen Einwanderer auszuueben im Stande ist.

Die Elegante Austellung, der gefaellige Druck und Format dieses Blattes, sowie sein Erscheinen in deutschen Lettern tragen nicht Wenig zu dessen Empfehlung bei, und liegen Probenummern
in — Rio Pardo — bei Hrn. Hasslocker & Comp. ,
in — São Leopoldo — bei Hrn. Ch. Kessler
und
in — Porto Alegre — in der J. Reissmannschen Buchhandlung zu gefaeliger Ansicht bereit, wo auch Abonnenten sowie Anzeigen und Beitraege fuer den “Deutschen Einwanderer” angenommen und prompt besorgt werden.

Das Quellenmaterial über den “Deutsche Einwanderer” ist leider recht dürftig, die Zahl der noch feststellen lassen, und zwar auf Grund einer Notiz im portoalegrenser “Kolonist”, der in Nr. 49 von 4. Juni 1853 berichtet:

In Rio de Janeiro erscheint ist sei dem 17. März ein deutsches Wochenblatt — Der Deutsche Einwanderer — welcher ueber Kolonisation, Litteratur, Wissenschaft und Politik handeln wird. Dersellbe erscheint in der Druckerei des Hrn. Leuzinger.

Aus dieser Notiz und der bereits angeführten Anzeige im “Kolonist” kann man sich nur ein flüchtiges Bild machen. Immerhin weiss man doch daraus, dass “Der Deutsche Einwanderer” am 17. März 1853 in Rio de Janeiro gegründet wurde und anfänglich einmal wöchentlich erschien, bei Leuzinger gedruckt wurde, und dass seine ersten Schriftleiter Dr. Kieckebach und Dr. Wernecke waren. Besonders glänzend scheint es dem Blatt in Rio de Janeiro nicht gegangen zu sein, denn Avé-Lallemant, der wahrscheinlich mit dem in der angeführten Anzeige der “Deutsche Einwanderers” genannten Dr. Lallemand identisch sein dürfte, schreibt in seiner “Reise durch Süd-Brasilien im Jahre 1858”’ (Bd. I, S. 178):

Auch eine deutsche Zeitung existiert in Porto Alegre. “Der Deutsche Einwanderer”, ein Blatt schmerzhaften Andenken für mich, dasselbe Blatt, zu dessen Erscheinen ich dem Gründer in Rio viele Opfer gebracht habe, gewiss in der besten Absicht.

Die Uebersiedlung des “Deutsche Einwanderers” nach Porto Alegre erfolgte nach “Hundert Jahre Deutschtum in Rio Grande do Sul” (S. 284) bereits 1853, doch ist es nicht ausgeschlossen, dass sie erst in den Beginn des Jahres 1854 gefallen ist. Als authentisches Dokument über die vollzogene Uebersiedlung ist, soweit es festzustellen möglich war, nur folgender Brief von Ernst Ruperti aus Porto Alegre an den Pfarrer Tiefenthäller in Estancia Velha (Munizip São Leopoldo) erhalten:

Porto Alegre, d.23ten Juny 1854.
Mein lieber Freund H. Tiefenthäler.
Da ich geneigt bin jetzt, indem hier ein neues Blatt “Deutsche Einwanderer” erscheint, alle Mängel u. Ränke u. Schliche, die auf der deutschen Colonie vorgehen, ohne Ansehrn der Person zu veröffentlichen, so bitte ich Sie, alter Freund, mir von Zeit zu Zeit Nachrichten von den dortigen Begebnissen zu kommen zu lassen, es kann geschrieben sein, wie es will, ich werde es nachher hier aus arbeiten. Sie können leicht denken, dass ich dabei nur das Glück der Colonie suche u. Nichts weiter dabei habe. Seyn Sie so gut u. sprechen auch mit meinen Freund Matzenbacher, denn wenn mehrere wereint arbeiten, so können wie viel Gutes stiften. Uebrigen dürften Sie Niemanden davon sagen, nur sehr guten Freunden, die auch das Wohl der Colonie wünschen, und von mir wird nie kein Name genannt werden, von dem ich Nachrichten bekomme………………………………………………………………….
Freundschaflichst grüsst Sie Ihr
aufrichtiger Freund
Ernesto Ruperti.
N.B. Ihrem Schwanger H. Jakob Muller habe ich aus über obige Angelegenheit
geschrieben. E.R.

Dr. Kieckbach ist — nach “Hundert Jahre Deutschtum in Rio Grande do Sul” — mit dem “Deutschen Einwanderer” zusammen von Rio de Janeiro nach Porto Alegre übergesiedelt. Wie lange er indessen das Blatt geleitet hat, war nicht festzustellen. Im Jahre 1855 war jedenfalls Carl Jensen bereits Schriftleiter des “Deutschen Einwanderer”, währen Theobald Jäger anfänglich als “Verantwortlicher Herausgeber”, später als “Verleger” zeichnete. Gedruckt wurde das Blatt bei Theobald Jäger & Co., in der Rua Nova Nr. 28. Der Bezugspreis der Zeitung, die — 1855 — zweimal wöchentlich erschien, betrug jährlich 12$000. Eine Nummer vom 20. April 1855 (Nr. 31) hat das Format 35 x 26 cm., verschiedene andere Nummern desselben Jahres (Nr. 65 com 22. August 1855 und spätere) das Format 43 x32 cm. Den Titelkopf zierte eine allegorische Darstellung von Handel und Landschaft und die stolze Devise: Surge et impera! Auch hatte das Baltt-1855 — eine Unterhaltungs-Beilage, die sich “Der neue Hinkende Teufel” nannte. Sie wurde unter dem Pseudonym Asmodeus II. Vermutlich von Theobald Jäger, dem Verleger des “Deutschen Einwanderer” herausgegeben und war literarisch wertlos. Sie war der Vorläufer des 1856 bei Theobald Jäger & Co., erschienen gleichnamigen Kalenders.

Wie lange Carl Jensen die Schriftleitung innegehabt hat und wer sein Nachfolger, bezw. seine Nachfolger gewesen sind, denn in “Hundert Jahre Deutschtum in Rio Grande do Sul” ist davon die Rede, dass das Blatt “unter verschiedenen Schriftleitern” ein kümmerliches Leben fristete, war leider nicht feststellbar.

Trotz der Verbreitung weit durch Südbrasilien hindurch, die Avé-Lallemant, der das Blatt in Rio Grande do Sul und Santa Catarina “gleich häufig” antraft, ausdrücklich bezeugt (a.a.O.S.178), hatte der “Deutsche Einwanderer” mit finanziellen zu kämpfen. Diese letzteren nötigten ihn schliesslich, an die Provinzialregierung mit der Bitte um Unterstützung heranzutreten. Diese wurde auch gewährt. In Jahre 1857 erhielt das Blatt von der Provinzial-Kammer eine Beihilfe von 2:000$000 auf zwei Jahre. Diese Unterstützung, die später von dem Provinzial-Präsidenten Ferraz “als dauernd und für die Summe von 100 Milreis monatlich zahlbar durch das Centralschatzamt, festgestellt” wurde, war jedoch durchaus unzureichend. Sie brachte asusserdem natürlich für die Schriftleitung “die unagenehme Lage mit sich, nie etwas gegen die oft unüberleften Handlungen der Präsidentur, insoweit solche deutsche Einwander betrafen, schreiben zu können, sondern solche mit Stillschweigen übergehen zu müssen”. (“Deutsche Einwanderer” — Porto Alegre, Nr. 1. vom 1. Januar 1862).

Die Folge davon war, dass die deutschen Kolonisten das Blatt “nicht als das Organ ihrer Verheidigung gegen Ungerechtigkeiten und eigenmächtige Handlungen betrachten konnten.” So entfremdete sich das Blatt sein Leser, obgleich man allgemein wohl einsah, “dass die Redaction nicht anders handeln konnte, um nicht die Geldunterstützung der Regierung zu verlieren”. Der Leserkreis wurde ständig geringer. Schliesslich musste die Zeitung an eine brasilianische Gesellschaft verkauft werden, die das Blatt wegen Mangels an Abonnenten eingehen liess.

Die letzte Ausgabe des “Deutschen Einwanderers” erschien am 8. Juli 1861.

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Die dritte deutsche Zeitung in Südamerika war

DER DEUTSCHE BEOBACHTER.

Der in Rio de Janeiro kurz nach dem “Deutsche Einwanderer”, am 16. April 1853 zum ersten Male erschien. Das Blatt wurde von B. Goldschmidt und F. G. Busch geleitet und anfänglich bei Luiz de Souza da Silva Jr. gedruckt. Den Titel zierte das Motto:

Tausend keime zertreuet der Herbst,
Doch bringt kaum einer
Früchte; zim Elemente kehren
Die meisten zurück,
Aber entfaltet sich auch nur Einer,
Einer allein streuet
Eine lebendinge Welt
Ewiger Bildung aus.

Ueber diese Zeitung berichtet Josef Winiger, der ungefähr um 1900 zufälling in Rio de Janeiro in der Nationalbibliothek einige Nummern des Blattes entdeckte, in der Jubiläumsausgabe der “Deutschen Zeitung” — Porto Alegre, Nr. 288 vom 31. Dez. 1910 u.a. folgendes:

Die erste Nummer, die am 16. April 1853 erschien, enthielt einen Prospekt, einen offiziellen Bericht über Brasilien und die deutsche Emigration, ferner eine Einsendung “Aus Petropolis” und als Erzählung: “Merkwürdige Episode aus dem Leben eines Kolonisten”. Im Prospekt lässt sich die Redaktion über die Ziele und Zwecke des Blattes folgendermassen aus:

Es war schon längst ein tiefgefühltes Bedürfnis hier in Brasilien, das Bestehen einer deutschen Zeitung; dieses Bedürfnis ist in letzterer Zeit umso dringender geworden, als man namentlich schon einzusehehn anfängt, dass das deutsche Volk am geeignesten sei, den so vernachlässigten Ackerbau Brasiliens durch einen starken Impuls zu heben, und als überhaupt von Seiten verschiedener Provinzalregierungen die deutsche Einwanderer befördert wird.

Die Redeaktion verkennt keineswegs die Schwierigkeiten, mit denen sie zu kämpfen hat, denn das erste deutsche Organ in Rio de Janeiro wird ganz gewiss ebenso viele Rezendsenten als Leser, und namentlich in Europa sehr verschiedenartige Aufnahme fiinden, weil geraden dort die Begriffe über Brasilien ebenso verwirrt wie verwirrend, ebenso schwanken wie oft einseitig sind. Die Redaktion weiss sehr wohl, dass es unter so bewandten Umständen schwer ist, in so engem Rahmen ein getreutes Bild wahrer Zustände Brasiliens zu geben; doch schrecken sie dergleichen Schwierigkeiten keineswegs ab, sondern spornen sie um so sehr an, alles aufzubieten und keine Kraft, keine Kosten zu scheuen, um ihr Unternehmen bestmöglichst durchzuführen.

Durch keine andere Verpflichtungen, als die durchaus moralischen, gebunden, werden wird frei und unerschrocken alles dasjeninge tadeln, was wirklich Tadel verdient, aber auch dashenige in Schutz nehmen, was durch UnWissenheit Einzelner in ein schiefes Licht gestellt worden ist.

Es ergeht hiermit die Bitte and alle unsere deutschen Landsleute, durch gütige Teilnahme das Ent- und Fortbestehen der ersten deutschen Zeitschrift zu unterstützen.
Der “Deutsche Beobachter” erscheint vorläufig jeden Sonnabend und ist sein Pränumerationspreis 10$000 pro Jahr, in 6monatilichen Vorausbezahlungen. Annoncen, eiträge, Wünsche, Aufträge etc. bittet man schriftlich in der Expedition St. Pedrostrasse Nr. 324 einzureichen.
Rio de Janeiro, den 16. April 1853.
Die Redaktion.
P.S.: Wir bitten unsere Leser um Entschuldigung, die ersten Nummer dieser Zeitschrift in lateinischen Typen erscheinen zu lassen, und versichern, dass schon alle Anstalten getroffen sind, sobald als möglich den “Deutschen Beobachter” in deutschen Typen herauszugeben.

Wie aus dem Prospekt und mehr noch aus dem Inhalt der leider nur vorhandenen dreizen Nummern hervorgeht, wollte das Blatt weniger ein Organ des Deutschtums in Rio bezw. In Brasilien sein, als dass es kolonisatiorische Zwecke verfolgte. Darin lag, worauf Winiger mit Recht hiweist, sein Verhängnis. Ein weiterer Fehler war es, das Blatt ausser in der deutschen auch in der portugiesischen Sprache erscheinen zu lassen, wozu sich die Schriftleitung seit dem 28. Mai 1853 (Nr. 6) entschlossen hatte. Sie begründete diesen Entschluss ihren Lesern gegenüber mit Folgendem:

Da die deutsche Auswanderungsfrage, die den Hauptgegenstand unserer Zeitschrift ausmacht, Brasilianer wie Deutsche gleich interessiert, so haben wir beschlossen, von heute ab unsere Zeitschrift in portugiesischer und deutscher Sprache erscheinen zu lassen, und glauben wir zu verteidigenunternommen haben.

Mit der Zweisprachigkeit, die “Deutschen Colonist” seinerzeit als unzweckmässig aufgegeben hatte, war das baldige tragische Ende des “Deutschen Beobachters” besiegelt. Es kam dazu, dass F.G. Busch wohl verschiedener Differenzen wegen aus der Schriftleitung ausgesschieden war. Busch aber war die journalistische Kraft des unternehmens. Goldschmidt machte verzweifelte Anstrengungen, sich seiner Gegner zu erwehren. Schon inder Ausgabe Nr. 6 vom 28.5.1853 schreibt er: Einer unserer ersten Abonnenten begegnete uns mir einer sehr zufriedenen Miene und behaupt fest, dass das gleichzeitige Erscheinen zeier deutschen Zeitungens so viel Freudentränen unserer Landsleute hervorlockte, dass hiervon die Strassen überschwemmt werden; wenn dem wirklich so ist, so wünschen wir, dass unsere Landsleute nicht mehr so sehr weine“.

Winiger vermutet, dass Busch das Konkurrenzblatt gegründet habe, doch ist eer vorsichtig genug zu schreiben: “Da aus den folgenden Nummern die Existenz eines Konkurrenzblattes nicht ersichtlich ist, so bleibt die Frage über die Busch’sche Gründung noch offen”. Die vermutung Winigers ist irrig; das “Konkurrenzblatt” existierte tatsächlich, es war “Der Deutsche Einwanderer”. Winiger hat anscheinend einen allerdings kurzen und nichtssagenden Hinweis auf den “Deutschen Einwanderer” aus Anlass einer Polemik gegen Dr. Theodor Klette, der seine Angriffe im “Deutschen Beobachter” übersehen.

Die Gegner sentzten Goldschmitt gehörig zu. In der Ausgabe Nr. 7 klagt er: “Es liegt im Interesse gewisser Leute, nicht nur gegen den “Deutschen Beobachter” auf alle mögliche Weise gehässig aufzutreten, sondern sogar zu verbreiten, dass dieses Journal sich nicht halten wird. Wird erklären hiermit alle derartigen Erfundungen für höchst lügenhaft und fügen hier noch die Bemerkung bei, dass wir durchaus nicht mit unserem Journal spekulieren, dass wir durchaus nicht auf dasselbe angewiesen sind, um von dessen Revenüen uns unseres Lebensunterhalt zu sichern, und wir dieserhalb unseren Abonnenten alle möglichen Vorteile zukommen lassen, so wie wir alsbald badacht sein werden unser Blatt zu vergrössern. Alle Annoncen unserer Abonnenten werden unentgeltlich aufgenommen”.

Das unter solche Umständen das Unternehmen sich für seinen Herausgaberer zu einer unerfreundlichen, schwierigen Aufgabe auswuchs, ist erklärlich. “Wenn das auch”, schreibt Weniger, “zu einem grossen Teile aus eigener Schuld floss, so trugen die damaligen Verhältnisse gewiss auch genug dazu bei”. Das Inserategeschäft war geradezu kläglich. “Obwohl für alle Abonnenten die Inserate unentgeltlich waren, so finden wird darin doch nur ganz vereinzelt kleine deutsche Anzeigen, so eine Roggenbrotanzeige aus der Rua Tejo 51, einen Zivillingengenieur und einen Zahnartz”.

Die in der Nationalbibliothek vonhandene Sammlung der Ausgaben des “Deutschen Beobachters” findet mit der Nr. 13 vom 16. Juli 1853 ihren Abschluss. Ob Winigers Meinung, “dass damit überhaupt das Unternehmen einging, obwohl der Herausgeber noch in dieser Nummer versprach, demnächst deutsche Schrift anzuschaffen”, zutrifft, muss dahingestellt bleiben. Genaueres hat sich darüber nicht mehr feststellen lassen. Doch darin wird man Winiger ohne Weiteres beitreten können, wenn er schreibt: “Dass keiner der beiden Unternehmer ein technisch bewanderter Fachmann war, und dass die Leute das Zeitungs-Unternehmen, das wie jedes andere nur geschäftlich betrieben auf die Dauer existieren kann, mehr nur als Nebenbeschäftigung oder Zeitvertreib betrachteten, waren wohl die Hauptursachen der kurzen Lebensdauer. Ausserdem war die so enge Verquickung des Blattes mit dem damaligen Parcerie-Kolonisationenssystem, das ja bald so böse Misserfolge brachte und direkt das preussische Auswanderungsverbot nach Brasilien hervorrief, ein Verhängnisvoller Missgriff”.

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“Der Colonist”, “Der Deutsche Einwanderer” und “Der Deutsche Beobachter” waren alle drei nach Umfang und Inhalt gleich unbnedeutenden Zeitungen, unbedeutend und unzulänglich selbst wenn mann den Masstab ihrer Zeit an sie lengt. Und doch soll ihr Wert keinswegs verkannt noch gemindert werden, der darin besteht, dass diese drei Blätter die Anfänge deutschen Zeitungswesens ins Südamerika darstellen. Sie bilden gewissenmassen die Wurzel eines Baumes, der in fünfundsiebzig Jahren zu einen Starken Stamm mit mächtiger Krone heranwuchs. Gar manches welke Blatt ist inzwischen von dem Baum zur Erde gefallen, aber immer aufs Neue spriesst frisches Grün an den Aesten. In allen südamerikanischen Ländern, die grössere zusammenhängende deutsche Siedlungen aufweisen, finden wir deutsche Zeitungen: in Paraguay, und in Uruguay. Mag ihr Wert als politischer und wirtschaflicher Faktor umstritten sein, nicht zu bestreiten ist ihr Wert als Erziehungsfaktor. Ihre Aufgabe liegt vorwiegend auf kulturellen Gebiet. Das darf man bei einer kritischen Beurteilung der deutschen Auslandspresse, vorwiegend der in Südamerika, nicht übersehen. Sie war der Bannerträger im Kampfe um die Erhaltung hohen deuschen Kulturgutes in Südamerika, das war ihere Aufgabe. Deutsche Sprache, Art und Sitte auch fernhin zu erhalten und zu fördern, ist ihre Aufgabe für die Zukungt.

Textübertragung aus dem Link:

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http://ijuisuahistoriaesuagente.blogspot.com/2012/12/die-serra-post-em-alemao-de-197475.html

“Mir Deitsche müsse zusammer halle!” -Manoel Arnt, Estrela, RGS: 1853-1927 (ex-escravo de Carlos Arnt)

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25. September 2013
Seattle, Bunsdesland Washinton
Vereinigte Staaten

Mein Grossvater Beppler Theobald mir verzählt …

“Mir Deitsche müsse zusammer halle” – das ist jo en berühmte (gut bekannte) Ausproch wo viele deitschbrasiliooner schon von frühher gehört hoon… Die Sproch woard ‘s earst Mol von en dunkler Mann von dem Bundesland Rio Grande do Sul ausgesproch, en Mann wo Arnt Manoel* gehesst hot – das soll im 1890 Joahrgang passiet honn, wierer domols on einem Bool in der deitsche Kolonie woar, wo en Pooh besoffne Männer harre oongefang sich se verzänge und verkloppe, ganz später in der Nacht… Und do hot dann der Arnt Manoel versucht die ausnänner mache, wierer dann das Wort uff Deitsch ausgesproch hot. Ja der Arnt Manoel woord doch dem Arnt Coorl [Carlos] noch sei Skloov gewess, ken gewöhnliche Oorweiter, gell, awer en echte Skloov (offiziell nurre bis 1888 wie die Sklaverein in Brasilie am End komm is. Wie der Arnt Koorl domols für sich en Skloov für se koofe krieht hot, das wess ich net, das muss ich noch raus finne… ijo gell, weil die deitsche Leit von denne Zeit, die konnte jo ken solliche Mensche für sich hoon, als Skloov, wie der Brasiliooner es konnt. Na ja, das woar doch ganz frühzeite noch, so wie ich schon uwe uff die Seite dohier geschrieb hoon, im Joahgang 1890, wie das in die Altkolonie passiert ist. Seit längst könnt ich neemeh richtich droontenge, ei wo genau die Arntschleit in der Altkolonie gewohnt hoon, wie mein Grossvater domols do driwer gesproch hot. Jetze, weil ich das Bild von dem Arnt Manoel sei Groobstein in enem Friedhof in Teutônia, RGS, in der Internetz gefun honn (http://www.panoramio.com/photo/22257857), jetzt wess ich es nohmo richtich… Mein Grossvater hät sich NIE vorgestellt das ich sowas noch in mei Lewe siehn tät, wie er uns die Geschicht immer früher verzählt hot… 

Das dohier ist en Geschicht wo ich schon ganz früher her von mein eichner Grossvater Theobald Beppler gehört hoon, der hot das immer verzählt. Und der Grossvater, der woar noch in Arroio do Ouro, in Strelle/Estrela, RGS (Altkolonie), geaboar. Seine Eltre wore João/Joahannes/Hannes geb. 6. Mai 1883 in Strelle, wo er ooch gestorreb ist am 4. Juni 1951, er woard mit Maria Amantina Catarina Mallmann verheirated am 5. September 1905 in Strelle, und sie wuard in 29. Oktober 1885 geboar, wo wess ich net, und ich wess ooch net wo die gestorreb ist. João Beppler sein Vater woar Francisco/Franz Beppler und seine Mutter woard Margarida Eiffler. Und Franz sein Vatter woard Friedrich Jakok Beppler aus Niederhausen an der Nahe, wo im Herbst von 1846 nach Brasilie mit seine Frooh und vier Kinner, drei Buwwe und en Mädche ausgewannert ist – Die Karte von Colônia Santa Isabel, wo newwich Florianópolis leihe tut, im Bundesland Santa Catarina, zeicht sein nome. Nach en Pooh Joare in Brasilie starb Friedrich Jakob Beppler seine erste Frooh; gleich horrer nochmol geheirated, und Franz Beppler ist dann ene von seine Buwwe mit seine zwooite Frooh. Meine Grossmutter Beppler woard Erna Scheeren von Derheem; und die woord ooch in Strelle geboar, am 24. April 1907 – ihre Vater Aloisius kam noch aus Freiburrich/Freiburg, in Deitschland. -Paul Beppler

*Manoel da Silva Arnt, geb. 27. April, 1853 – gest. 22. März 1927

Aus dem Buch “ESTRELA ontem e hoje” von José Alfredo Schierholt – Estrela, 2002:

Beppler, João – Um dos primeiros líderes comunitários, cedendo parte de sua
moradia para a escola comunitária de Arroio do Ouro.

Escola Municipal de Ensino Fundamental Arroio do Ouro – Tão logo chegaram os primeiros imigrantes, preocuparam-se com o ensino dos filhos. Com toda a certeza, tão logo foi iniciada a colonização, lá por 1856, os pioneiros trataram de arranjar alguma sala de aula. Como a iniciativa fosse totalmente particular, não há registros e documentação. Cf Arthur Blásio Rambo, em A Escola Comunitária
Teuto-Brasileira Católica, 1994, a primeira escola foi fundada em 1870, sendo os professores, sem indicar prenomes, em ordem cronológica, até 1920: Mallmann, Knecht, Bergmann, Mossmann, Lorschieder, Noll, Gewitter, Brune, Engel, Koerbes e Mallmann. É possível que sobre a primeira escola “provisória” tenha se estabelecido uma segunda, mais formal, sob a orientação dos padres jesuítas, lá por 1896, com a denominação de Escola Paroquial, sem que se saiba o padroeiro no primeiro meio século. Consta que o primeiro estatuto escolar remonta ao ano de 1888. Segundo dados levantados pela escola, sob a responsabilidade da atual diretora Rosângela C. Landmeier, o primeiro local para o funcionamento da aula foi numa peça da casa de Pedro Miranda. Entre os professores mais antigos é lembrado um cidadão conhecido por Lorscheider. Deve tratar-se de Jacó Lorschieder (v.). A pesquisa da escola também informa que, mais tarde, o local da escola foi mudado para o centro da linha, na casa de João Beppler, onde hoje estão todas as benfeitorias da comunidade. Lá iniciou uma segunda ou terceira escola particular, fundada em 1897, estando no arquivo da escola os estatutos e o livro de atas, em língua alemã, constando assinaturas de Scheeren, Scheibel, Werle, Koff, Dresch, Knecht, Mallmann, Gregory. O primeiro professor citado é Frederico Brune, o que parece algo estranho, por ter sido, em 1890, lavrador e evangélico, na picada Catarina, em Teutônia, com 30 anos de idade, filho de Guilherme Brune. Lecionou de 1898 a 1907, seguindo-se Augusto Engel, por 13 anos. Também o arquivo da Prefeitura, em 1916, registra a passagem de Augusto Engel; no ano seguinte, foi suspenso em abril. Não sabe o português, não podendo ser sua escola subvencionada pelo município. Em 1918-1919, deu aulas Nicolau Koerbes; em 1920, Teobaldo Hoss; em 1921, Eduardo Mallmann; em 1923, Vítor Afonso Hafner; em 1924, João Bohmer. A história oral lembra a existência de uma escola nas proximidades da atual sede campestre da Caixa Econômica Federal. Talvez lá, em 1921, Olinda Simioni Oppermann assumiu a aula municipal subvencionada pelo Estado, com 26 alunos, baixando para 17, em 1929. Retornando à aludida pesquisa, feita sob a orientação da professora Rosângela, consta que João Bohmer lecionou até 31-7-1935, seguindo-se em seqüência: Aloísio P. Knecht, professor e diretor: 1935-1971; Maria Elenita Vilanova: 1971-1982; Inês Maria (Becker) Knecht: 1982-1989; Roseli Horn: 1989-1991; Jaqueline Barth: 1991-2000 e atualmente, Rosângela C. Landmeier. No decorrer de mais de um século de história da escola, merece registro a construção do prédio novo, inaugurado em 1974. Como escola particular, a história terminou em 24-1-1991, dando início a atual Escola Municipal de Ensino Fundamental de Arroio do Ouro, um ponto de referência na comunidade. Com o mesmo número de alunos de 1916, a matrícula de 2000 foi de 38 alunos, desde a Educação Infantil, até a 4a série, sendo os alunos atendidos em classe pelas professoras Janete I. Birck da Silva e Rosângela C. Landmeier. Em 2-9-2001, promoveu a Hora Cívica da Integração, com a participação das escolas La Salle e Pedro Jorge Schmidt, com a apresentação da Banda Municipal de Estrela e uma pernada entre estudantes. V. Arroio do Ouro.

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Mir Deitschbrasiliooner sin in Brasilie geboar, unsre Eltre und Grosseltre wore ooch in Brasilie geboar, und so Deitsch tun mir doch schon von Derheem spreche, seit zwooi hunnert Joahrelang… Dodrum, wie mir sellebst ken Ausländer wo aus dem Ausland rin gewannert komm sin, soll ma uns neemeh Immigrante nenne.

Um esclarecimento inicial do editor deste blog:
Brasileiros e brasileiras que falam alemão de berço em nosso país têm a identidade de teutobrasileiros, de brasileiros e brasileiras que falam uma língua minoritária regional; e portanto são pessoas teutófonas. O termo “imigrante” não é o correto a ser utlizado neste caso, no entanto, a sua adoção e difusão reflete ainda a repressão Estatal de um passado recente, a negação oficial de uma identidade linguística minoritária, de todo um universo cultural regional.. Essencialmente, “imigrante” é quem nasceu no estrangeiro, além-mar… a língua e tradições de origem germânica atualmente perpetuadas no sul do Brasil desde há quase duzentos anos são tradições regionais e bem brasileiras – mas sim, inegavelmente com raízes alemãs.

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Das Kegelspiel, o jogo do bolão, é umas das tradições essencialmente teutobrasileiras, de origem quiçás nos jogos de pedras arremessadas sobre ossos dos pagãos germânicos do pré-cristianismo; o jogo em sua forma atual já era citado na Alemanha Medieval, em 1157 na Crônica de Rotemburg/Tauber (Erstmals in der Chronik von Rothenburg ob der Tauber als Volksvergnügend zitiert).

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FESTAS POPULARES DOS IMIGRANTES ALEMÃES

Os nossos imigrantes, oriundos de vários países, tinham na sua bagagem uma riqueza incalculável, a começar pela língua, a maneira de se vestir, alimentar, festas, costumes, a fé e tradições. Mesmo entre os imigrantes alemães vamos encontrar uma diversidade muito grande. Os que aqui aportaram vêm de várias regiões da Alemanha. No ano de 1824, a própria Alemanha de hoje nem existia como um país, o que aconteceu somente a partir de 1871. Passando pela literatura dos nossos imigrantes vamos encontrar uma riqueza sem par. Cada região conta momentos peculiares, mesmo nas festas que tenham a mesma fonte de origem. Arno Sommer, no seu livro „Reminiscências“, escreve sobre as festas na colônia: “Os nossos filhos e netos, ao lerem relatos como este, certamente considerarão a vida na colônia daquela época muito monótona; trabalho e mais trabalho, seis dias por semana; além da preocupação com o bem-estar dos familiares, ainda o compromisso com a Comunidade; enfim, uma vida sem conforto, sem a variedade de diversões de hoje, isto é, sem rádio, sem televisão, sem cinema, sem reuniões danças semanais, sem automóvel ou moto”.

Sem toda esta parafernália de hoje, será que não havia alguma diversão?

Inicialmente, o nosso imigrante teve que se adaptar ao clima, aos produtos da terra, a implantação das sementes oriundas do país de origem, ao clima e outras intempéries. Estas dificuldades iniciais forçaram a união de todos para um bem comum. O importante era que havia um ambiente de paz espiritual e de segurança, isto é, sem as atribulações e histerias de hoje. Se não havia tanta variedade de diversões como as de hoje, as mesmas, no entanto, eram autênticas, de maior naturalidade e sem exagero. A diversão coletiva se expressava, por exemplo, em tipos de danças como a „Polonaise“, as quadrilhas e a dança da vassoura. Era considerado falta de educação se num grupo de casais os cavalheiros não dançassem ao menos uma peça com cada senhora do grupo. Exemplo que deveria se seguido pelos grupos folclóricos de hoje.

O baile iniciava com a Polonese (Polonaise) Aufzug, cerimônia de abertura. Com valsas, marchas e polcas o baile continuava. Dançavam igualmente algumas danças folclóricas como: Herr Schmitt, Kreuzpolka, Hacken-Schottisch, Spazier Walzer, Rutschpolka, Konter, Pressioneria, Siebenschritt, Blaufärber e a Damentur ou Damenwahl (Escolha das damas). Para finalizar o baile, o Kehraus (a dança final ou saideira).

Screen Shot 2013-09-14 at 11.37.20 AMEin Blumenstrauss – Buquê de flores.

O Amor à Música

Algumas famílias, apreciadoras da música, possuíam um gramofone. Em outras, pai e filhos tocavam instrumentos de música. Formaram-se conjuntos musicais, compostos em geral, por bandoneon, violino e flauta, que animavam as festas de aniversário, batizados e casamentos. O repertório diminuto era compensado pelo ardor com que procuravam animar os convidados, tocando e repetindo as famosas peças da época que todos acompanhavam cantando. A maioria cantada em alemão ou traduzidas como as valsas chorosas da Mariazinha triste (Mariechen sass weinend im Garten), da Noiva do Bandido (Die Räubersbraut), da Floresta da Boêmia (Tief drin im Boehmerwald), as valsas mais alegre (Trink, trink, Brüderlein trink) com a versão para o português; „Estava sentado na praia, tomando maracujá“, a da alegre vida dos ciganos (Lustig ist das Zigeunerleben), a garota polonesa (In einem Polenstädtchen) e outras.

Os músicos se reuniam para executar estas músicas, chegando a formar até uma grande orquestra. . As bandinhas formaram o elemento fundamental na vida social da colônia. Era uma época que a única música das festas era a das bandinhas. Inicialmente somente formada por instrumentos de sopro, acompanhados por instrumentos de percussão, mais tarde adicionados e complementados pelo rabecão, o violino, o acordeão.

Meu pai, levando a sua flauta transversal e as partituras de música erudita, viajava para o interior e se reunia com alguns músicos, que tocavam violino, viola e violoncelo, para executar músicas dos grandes mestres, Bach, Mozart, Beethoven,etc. De dia, se trabalhava na roça, e à noite fazia-se música.

O amor pela música foi grandemente estimulada pelas escolas, onde os mestres, geralmente também dirigentes de coros das comunidades, se esmeravam na formação de coros escolares.

O canto coral foi um dos elos mais importantes na preservação da língua e cultura dos nossos antepassados. Com a criação da Ligas de cantores e clubes, os corais tiveram uma grande influência na vida das comunidades principalmente junto às igrejas. Historicamente, podemos dizer quer o canto coral veio junto com os imigrantes .Os pastores evangélicos, em sua absoluta maioria alemães natos, foram os responsáveis pela grande quantidade de cantos que os jovens e velhos, sabiam, na colônia. Principalmente nas escolas da Comunidade „Gemeindeschule“. O valor dado as canções infantis, que ainda hoje são conhecidas: Hänschen Klein (Joãozinho), Kommt ein Vogel (Vem um Passarinho), Die Enten (Os patinhos), Der Bäcker (O Padeiro) etc.

Igreja Matriz de Cerro Largo, Rio Grande do Sul - Brasil. Katholische Kerrich in Cerro Largo, Rio Grande do Sul - Brasilien.A igreja matriz do município de Cerro Largo, na região das Missões, Noroeste do Rio Grande do Sul. / Die Hauptkirche von Cerro Largo, Bundesstaat Rio Grande do Sul (die Hauptkerrich von die Stadt Cerro Largo, im Nordwest von Rio Grande do Sul, wo in die Neikolonie Region vom Bundesstoot leihe tut).

O Kerb

Como não poderia deixar de ser, o Kerb se tornou uma das festa mais importantes dos nossos imigrantes. Kerb, Kirche Einweihfest, Kerchweihfest, Kerchweih, Kerw, Kerb, Kirmes, Kächefest ou outras denominações nos indicam a festa da inauguração da igreja, do padroeiro, do erguer do templo para cumprir promessas, também como uma festa para conseguir fundos para reformas, pintura, arrumação do cemitério, conservação da casa pastoral, etc. Esta festa chegava a durar uma semana. Hoje chega-se a dois ou três dias. A mãe, os filhos, netos e parentes próximos chegavam na sexta-feira, no sábado e domingo para juntos participarem de todo aquele cerimonial místico espiritual. Tudo iniciava com um culto, uma missa, com a participação do coral ou grupo instrumental. Após o ato cerimonial, a comunidade, acompanhada pela bandinha, fazia o trajeto da igreja até o clube. Segue-se então o baile, acompanhado pelo quitutes da cozinha regional.

No outro dia os parentes se reuniam para juntos passarem o dia na casa, de preferência, da vovó, para um Nachkerb ou Fresskerb regado ao café e chá. Serviam-se o Streusselkuchen (cuca) com Wurst (Lingüiça), Schweinebraten (assado de porco), Meldoss (doce da farinha de trigo), Stergdoss (doce de polvilho), bebidas para as crianças “gasosa“ e a conhecido Spritzbier (cerveja caseira) para os mais adultos. Algumas alternativas locais e regionais, que se adaptaram, podem ser encontradas por todas as regiões de preservação da cultura alemã. A faxina na casa e os preparativos para o Kerb, sempre fazem parte desta grande festa, que tem também um sentido; a união familiar.

O Kerb era tão importante que as costureiras começavam a ter mais trabalho. Para as moças, significava um vestido novo, quando não dois ou três, um para cada noite. Para os rapazes calças novas. O sapato é era coisa rara. Os mesmos eram levados até o local do evento numa sacola ou debaixo do braço.

Na verdade, duas semanas antes, começava-se a sentir o espírito do Kerb. Havia um ar de satisfação e otimismo. Era a festa mais esperada do ano.

O Kerb também trazia uma faxina geral na casa. Cortinas eram lavadas. O assoalho era escovado cuidadosamente. No meio da semana começavam os quitutes; sobremesa, cucas tortas o Sauerkraut, chucrute, etc. Como não havia luz elétrica na maioria das casas, o refrigerador era totalmente inexistente. As bebidas eram colocadas num balde e dependuradas no poço cuja água era sempre fresca.

Kirchweihtanz (dança da inauguração da igreja) Em muitas localidades a inauguração da igreja se relacionava ao colher do fruto espiritual. Relacionando a inauguração da igreja com a festa da colheita. Por este motivo, muitas danças da colheita fazem parte do Kerb: Räubertanz (dança do ladrão), apresentada em duas filas, executando uma corrente, com a sobra de um rapaz, que no final não consegue roubar uma moça. O Siebensprung com símbolo bíblico relacionados com o número 7. Canções e danças que relatam a vida o agricultor: Es fuhr ein Bauer ins Heu, As danças cantadas, .normalmente, apresentam uma coreografia simples, que valoriza mais o texto cantado tendo como centro o Kirmeskranz (a coroa da quermesse) . Jäger-Quadrille, Goldaper Kirmestanz (Prússia oriental). O Bändertanz (como louvor a natureza) também pode fazer parte, dependendo sempre da região de origem. Na Áustria encontramos o Lindentanz (Dança das tílias). Uma procissão do „der Kirchtagsumzug“ também faz parte do dia da igreja na Áustria e da Alemanha, cada qual com características próprias. Durante uma das etapas do Kerb o Kerwa, também acontecem competições que visam animar a festa. Um exemplo: o Kuchenlaufen aonde todos os participantes tem que percorrer uma certa distância para conquistar o prêmio almejado, o Kuchen ( o bolo). Bibl. Thelmo Lauro Müller

Danças Folclóricas

Danças pesquisadas no Rio Grande do Sul, até a década de 60

· Herr Schmidt: Uma das danças folclóricas mais populares entre os nossos imigrantes que aqui aportaram, não importa da região de procedência. Hoje a mesma faz parte do folclore do RGS.

· Huttanz – A dança do chapéu tornou-se uma brincadeira musical divertida. Apresentando algumas alternativas, o chapéu circulava entre os dançarinos. Quando havia interrupção da música, aquele que estava com o chapéu caia fora. No final tinha-mos o casal vencedor.

· Besentanz- Besenwalzer-A dança da vassoura tornou-se popular pela sua dinâmica, ao bater a vassoura, todos tinham que trocar de par, o que sobrava, iniciava dançando só com a vassoura.. Em algumas regiões, ao permanecer 3 vezes com a vassoura, o penalizado tinha que pagar uma penda.

· Kranztanz- Dança da Coroa (Casamento) A noiva utiliza uma coroa como símbolo de ser menina. Ao retirar a coroa, que é lançada para o noivo, a moça passa a ser mulher, a esposa. Hoje em dia temos o buquê de flores que é arremessada, para as moças solteiras que esperam um casamento mais imediato. Encontramos também a Dança da Coroa executado debaixo da decoração que está pendurada no teto do salão.

· Mädel wasch dich (Menina, tome um banho e te arrumas para o baile)

· Kreuzpolka: A polca do toque cruzado, tem uma série de alternativas regionais, o que para muitos, considerada difícil.

· Korbtanz- Dança do cesto de flores. Dar o cesto em alguém, tem o sentido de dar o fora. A representação era feita de uma maneira simples e com muito humor. A moça sentava numa cadeira, a direita e a esquerda tinha uma cadeira vaga. Os pretendentes a dança sentavam-se nas cadeiras. A moça passava o cesto para um dos rapazes e escolhia o outro para dançar. Na seqüência, o rapaz sentava na cadeira central, e as moças assumiam o papel dos rapazes.

· Polstertanz – Sesseltanz- Stuhltanz ( Dança da cadeira) Conhecida universalmente, representa o sentar sobre as cadeiras no momento da interrupção da música. Aquele que não conseguir uma cadeira, cai fora. A cada rodada uma cadeira é eliminada. No final sobram uma cadeira e dois participantes. Vencedor é aquele que sentar na cadeira.

· Siebensprung (Sete saltos) Dança comum encontrada na Europa – pode estar vinculada ao cerimonial da colheita, para torna-la abundante ou ao cortejar dos rapazes, que querem conquistar os seu par. Esta dança era conhecida na década de 1920 em algumas regiões brasileiras. O Siebensprung também era apresentada durante o festa da igreja, com a alternativa progressiva de 1 ao 7º e do 7º ao primeiro.(13 etapas)

· Zwiefacher: Por ter como ponto forte a mistura do compasso binário e ternário, está dança popular, exige muita concentração, por este motivo a sua popularidade decaiu, deixando do existir entre os imigrantes alemães que chegaram ao Brasil. A popularidade do zwiefacher se mantém viva no sul da Alemanha, Áustria, Suíça e isoladamente em alguns grupos nosso país.

· Polonaise – Aufzug (Abertura oficial dos bailes ou festivas)Tendo como um cerimônia de entrada e início de algumas festas populares, a polonaise faz parte dos costumes dos nossos imigrantes e até faz parte do folclore gaúcho e de outras regiões brasileiras.

· Spazierwalzer – Marschwalzer (A valsa do passeio, marcha com valsa) Passa a ser um tipo de polonese, com as diferença de que os pares marcham pelo salão e dançam uma valsa, alternando os dois ritmos.

· Rutschpolka (Siebenschritt) Tem a característica dos sete passos (alemães), carreirinha (gaúcha), o siete passi (italiana).

· Prisioneiro, Conda, Lanzer. Estas danças, não tem uma fonte bem definida. Têm algumas características do norte da Alemanha, as quadrilhas. O lancer deve ter a sua origem em outras culturas.

· Hacke-Schottisch (o chote do taco e ponta) Esta dança tem as características do norte da Alemanha, Westfália e Pomerânea.

· Heut ist Kerb (Hoje tem Kerb ) festa da inauguração da igreja ou do patrono. Como dança tinha um sentido mais cênico.

· Blaufärber (Grün sind alle meine Kleider)

· Mein Hut der hat drei Ecken ( O meu chapéu tem três pontas) Conhecida como uma canção mímica, também recebeu uma coreografia simples como dança

· König von Rom (O rei de Roma)

· Krebspolka, Lott ist tot – também era conhecida pelos nossos imigrantes. A primeira conhecida na região dos imigrantes do sul e a segunda do norte da Alemanha.

· Großvater will tanzen. ou Großvatertanz (O vovô quer dançar) Também conhecida com Kehraus, seria a última dança apresentada no final da festa do casamento. Relaciona-se a canção: Und als der Großvater die Großmutter nahm (quando o vovô casou com a vovó) Tem o sentida da união eterna do casal, até que a morte os separe, como os avós o estão fazendo, seguindo um ritual, os pares, passavam pela casa, pelas portas, janelas, pátio, curral, celeiro, passavam pela aldeia, entravam nos restaurantes, etc., um tipo de polonaise. A linha melódica esta dividida em duas parte: compasso ternário e binário. Na frente seguiam os músicos, seguidos pelos noivos, o cozinheiro e os convidados. Esta maneira é uma das possibilidades do aproveitamento destas duas melodias.

As características citadas acima, refletem a ação recolhida em alguns pontos da colonização alemã no Brasil. Temos a consciência de que, riqueza das peculiaridades encontradas nas regiões podem contribuir muito mais para o engrandecimento da cultura do nosso país, sofreram mutações e se adaptaram a cultura teuto-brasileira, por este motivo já fazem parte da cultural brasileira.

Nos bailes de antigamente, duas características eram preponderantes: a ordem das danças „Tanzordnung, e o mestre-sala „Saal-Meister“. Seguia-se uma ordem pré-estabelecida. No convite para o baile a ordem já constava.

Exemplo: Sylvester-Ball; baile de ano novo.

Ouverture (abertura musical) 1. Polonaise-Polka ou Polonaise-Valsa ; 2. Valsa; 3. Mazurca; 4. Quadrilha; 5. Polca das Damas; 6. Valsa; 7. Tyroler (chote, ländler); 8. Havaneria (Habaneira); 9. Quadrilhe; 10. Polca; 11. Valsa; 12. Mazurca; 13. Lanceiros.

Na época de 1922, após a segunda guerra a influência americana começou a interferir no predomínio de origem européia. Surgem assim o Fox, One Stepp, Rag-Time , Foxtrot e outras danças sul americanas como o Tango. Em muitos salões o Step não era permitido „Step verboten“, por saltar em vez de escorregar e deslizar pelo salão não podia ser considerada como uma dança. Além disso, o pular provocava muita poeira, já que o assoalho não era firme e mantinha um certo molejo, o que não acontece mais nos dias de hoje, época do cimento e do parquê.

Screen Shot 2013-08-19 at 1.22.44 AMDer Hobel, in Riograndenser Hunsrückisch auch der Howwel genannt. Ferramenta de construção que liga um elemento da vida prática ao ideário identitário de uma minoria linguística do Brasil meridional.

Hausbau und Richtfest

Construção da Casa e a festa da cumeeira

A casa no passado tinha um outro significado. Na vila , todos participavam da construção da casa, desde as crianças até os mais velhos. Esta casa se tornava na localidade, o primeiro lar de uma família, esta casa pertencia por gerações a mesma família, por este motivo a pedra fundamental era colocada pelo dono da casa, que a trazia para o lugar da construção como também o primeiro prego. A construção começava a se erguida e ao chegar a cumeeira, acontecia a festa de agradecimento a todos os que ajudaram na edificação da casa. No topo da construção se colocava uma pequena árvore enfeitada por fitas ou uma coroa. (Richtkranz). A comida servida durante a festa, dependendo do poder aquisitivo do proprietário, já iniciava com o café da manhã, com pão caseiro, ,teiga e algumas marmeladas (Schmier), ao meio dia um almoço com carne, feijão e arroz seguido por uma sobre mesa a base de doce com ovos. A tarde era servido um café com cuca, para as crianças cuca e bolachas. Nas famílias de poucas posses um sopa de ervilhas ou outros pratos feitos num panelão.

No primeiro domingo, após o ingresso da família, os vizinhos e parentes se faziam presentes para saborear o café da tarde. A entrada festiva era precedida pelo cerimonia de boas vindas, caracterizado pela coroa colocada na entrada da porta e pelo plantio de uma arvore de nozes, por que o mesmo protege a casa contra os raios. O vizinhos ou amigos, faziam um pão que passava pela entrada da casa, acompanhado pelo sal, par proteger a casa contra a fome e de uma boa relação com a futura vizinhança. O Richtfest, a festa da cumeeira, representa uma pedra solidificante para a família e sua futuras gerações. Esta festa ainda continua viva na Europa e em algumas comunidades do interior do nosso país, mesmo que tenha sofrido alterações e os pedreiros assumindo o lugar da comunidade este cerimonial precisa continuar vivo e nas tradições das nossas comunidades. Consta também, nos bastidores dos supersticiosos que a festa da cumeeira traz boa sorte. Indagados sobre o sentido muitos respondem com precisão sobre os boatos que ouviram: „ o dono da construção não quis comemorar a festa da cumeeira e , os operários também não deram a devida importância a praxe do mesmo, pregaram um galho de árvore à cumeeira para espantar o espírito mal. O resultado da indiferença não demorou; um operário caiu do madeiramento ao solo e perdeu a vida“. Expressão e crendice mística popular.

IMG_0147Quando no alemão padrão ou no Hochdeutsch se diz zu Hause, no dialeto Riograndenser Hunsrückisch se diz Derheem (note que como não existe uma grafia oficial do dialeto, que por natureza assim como os falares germânicos da Europa, é repleto de variantes, portanto esta mesma palavra pode aparecer grafada Deheem, etc.). Ao lar está fortemente associado ao conceito de que ali a pessoa se sente bem GemütlichGemütlichkeit pode ser tradizudo como aconchegante mas ela é uma palavra daquelas que pertencem à categoria de palavras de difícil tradução que todas as línguas têm (famosamente no português é a palavra saudades), a qual geralmente ganha longa descrições em outras línguas por não haver um termo equivalente.

Oktoberfest

A mais famosa de todas as festas históricas alemãs é a Oktoberfest (Festa de Outubro), que se realiza anualmente em Munique, Alemanha. A primeira Festa de Outubro foi comemorada em 1810. Era, então, bem diferente da de hoje. Tudo começou com o rei Max Joseph convidando os cidadãos para uma festa a se realizar na periferia da cidade, quando da celebração das bodas do príncipe Ludwig com a princesa Therese von Sachen-Hidburghausen. O sucesso da festa foi tão grande que a guarda de cavalaria formulou requerimento solicitando que se desse o nome da noiva ao relvado que servira de parco ao evento. A municipalidade de Munique, por sua vez, decidiu que a festa haveria de se repetir a cada ano. E como os muniquenses haviam passado com seus cursos festivos pela residência imperial a caminho da festa, por ocasião do casamento, tornou-se costume a realização de desfiles solenes, de trajes típicos, através de Munique – um espetáculo que, por seu colorido esplendoroso e por sua variedade, inclui a participação de grupos folclóricos procedentes de todas as partes do país. Segundo Schiller: Nos velhos costumes reside um sentido profundo, devemos, portanto, honrá-los. A Oktoberfest, na Alemanha só acontece em Munique. Pela sua dinâmica, hoje pode ser encontrada em muitas partes do mundo. Todas parte do princípio, mas ciaram as suas características próprias. No Brasil, iniciou-se no oeste catarinense, com características próprias, tendo como tema central o beber cerveja e as músicas de bandinhas. Hoje encontramos a Oktoberfest na maioria dos estados do sul do Brasil. As mais conhecidas são: Oktoberfest da Sogipa, Porto Alegre, Oktoberfest de Santa Cruz, Igrejinha. Em Santa Catarina, a mais divulgada é a de Blumenau. Esta proliferação teve o seu impulso após a segunda guerra mundial. Com a ocupação americana no sul da Alemanha, os americanos começaram a divulgar a imagem alemã bávara pelo mundo, dando a mesma uma conotação única para a cultura dos alemães.

Durante as festas usam-se trajes típicos ou adaptados ao clima. Na festa vendem-se inúmeros pratos típicos: chucrute, salada de batatas, costelas de porco, pão de centeio, tortas, grelhado, além de cerveja, cachorro quente especial, sorvete, café.

Como diversão: pau-de-sebo, jogo do porquinho, tiro ao alvo, boca de palhaço, argolas, marreta. Tendas que vendem chapéus, aventais, canecões, pescaria, flores, tudo premiado, etc.

Hoje em dia temos a imagem da festa da alegria, da bebida, comida, danças típicas. Sinônimo de festa alemã.

Obs.: Curiosidades:

Na Oktoberfest de Munique espera-se em torno de 7 milhões de pessoas.

94 cabeças de gado são consumidas durante o evento.

97.500 lugares estão a disposição dos visitantes, divididos em 14 espaços. Só no Löwenbräu, 5700 lugares internos e 2800 externos.

Como a festa é popular, não existe o pagamento de ingresso. Junto a mesma também encontramos um parque de diversões, e acontecia um exposição de animais e também um corrida de cavalos

Screen Shot 2013-08-24 at 6.19.53 PMA tradicional Oktoberfest de Igrejinha na verdade é uma série de eventos que atraem pessoas de diversas faixas etárias e interesses. Ultimamente a ênfase na conscientização de manutenção da língua vem ganhando maior atenção, tanto que em 2012 a Câmara de Deputados do Rio Grande do Sul votou em unanimidade a favor do reconhecimento do idioma Riograndenser Hunsrückisch como patrimônio cultural do estado a ser oficialmente preservado e promovido.

Schützenfest

As festas dos Atiradores (Schützenfeste) são celebradas em todas as partes da Alemanha. São festas municipais que fazem lembrar, em muitos casos, acontecimentos históricos. Segundo Narliese Kleindbing: a festa do rei do tiro, tem origem na Alemanha, nos séculos 13 ou 14. Há notícias de que em 1830, na atual cidade de Wilstei, já se faziam presentes os grupos de tiro, cujos dados forma encontrados no Alten Ratsbuch – manuscrito em pergaminho no ano de 1426. Os participantes destes grupos deveriam se ajudar mutuamente, como irmãos cristãos. Cada aldeia tinha um grupo de cidadãos, encarregados da sua defesa, em caso de ataque. Anualmente havia uma festa na qual se escolhia o melhor atirador do grupo de defensores da aldeia o Schützenkönig. Esta tradição veio junto com os nosso imigrantes. Surgindo assim o Schützenvereine (sociedades de tiro ao alvo) .Estas sociedades de atiradores tiveram a sua proliferação, no Brasil, junto as comunidades dos imigrantes alemães, principalmente na região do leste catarinese; Blumenau, Jaraguá do Sul, etc.

Anualmente, após a realização, o que fizer o maior número de pontos ou o ponto mais elevado, é coroado rei. O segundo e o terceiro Cavalheiros (condes em certas localidades) e suas esposas respectivamente, Rainhas e Damas. Colocado em 4 º lugar aquele que fizer mais pontos. Durante a festa, outras atividades paralelas acontecem, enquanto os atiradores demonstravam as suas qualidades, outros aproveitavam para jogar cartas ou bolão Em muitas localidades a escolha do rei do bolão juntou-se a escolha do rei do tiro.

No dia marcado, realiza-se o baile de coroação. Um cortejo, seguido pela banda, vai à casa do rei, a fim de conduzi-lo ao salão de festas, onde o Rei e Condes (Cavalheiros) do ano anterior os aguardam.

O novo Rei recebe a faixa ( ou talabarte com placas indicativas dos premiados em anos anteriores) das mãos do antecessor. Os cavalheiros recebem as sua medalhas.

O Rei abre o baile com a Polonese. Após, os participantes da festa formam a grande roda, ao centro da qual dançam os Reis, as Rainhas e, em seguida, os Condes com suas Damas

Finalmente, todos os participantes do baile confraternizam. Como o prêmio o Rei do Tiro e os condes recebem fichas para cerveja, que oferecem aos amigos. Fichas que provém das inscrições pagas pelos candidatos ao Rei do Tiro. A prática do tiro também fazia parte da proteção da propriedade dos imigrantes, contra possíveis invasores, ladrões, etc.

A prática do rei do tiro, em muitas localidades, também passou a fazer parte da vida das senhoras, que obedecem os mesmos critérios de treinamento e acabam escolhendo a sua „ Rainha do Tiro“ Schützenkönigin e as suas princesas.

Obs.: A maior festa do tiro acontece anualmente no mês de junho e julho na cidade de Hannover, quando o duque Erich I, também chamado de o mais velho, deu o privilégio aos hannoveranos de festejar anualmente esta festa, desde 1529. Não esperavam em sonho, nem os grandes proprietários e aos que lançaram a pedra fundamental que a Schützenfest que a festa chegasse a ser a maior do mundo. Participam, da mesma, mais de 2 milhões de visitantes. Apontamentos sobre a festa já foram citadas por volta de 1468. As regras, mais definitivas, a partir de 1710. Como a participação não exigia grupos formados e trajando uma roupa característica, em 1837, novas normas foram elaboradas para a apresentação das sociedades de tiro. Por este motivo o ano de 1837 pode ser considerado como o nascimento do clubes de tiro.

Das Erntefest u. Entedankfest

Das Erntefest (a festa da colheita), uma das mais importantes festas encontradas na maioria dos países do mundo, também tem o seu ponto marcante no Brasil. No sul da Alemanha, era chamada de Sichelhenke (gancho da foice) porque a partir da colheita a foice deixará de ser usada até a próxima colheita. A colheita é o ponto mais importante das atividades anuais de um colono. Em Meckenburg, norte da Alemanha, os trabalhadores, principalmente as mulheres, vestiam roupas novas ou limpas. Na Floresta Negra, no mínimo, vestiam uma blusa nova ou lavada recentemente. Na Lünenburgerheide (Charneca de Lünenburgo) o último feixe de grãos como um símbolo de agradecimento permanecia no campo. Estes são alguns exemplos da seriedade mística apresentada pelos que habitam e valorizam o solo que lhes dá o sustento. A colheita sempre esteve vinculada ao tempo de plantar, regar e colher. Somente a colheita, colocando o seu produto de grãos em segurança, garantia um tempo de fartura. Também a colheita do pasto para os animais, ração alimentar para a época do inverno, recebe a atenção dos que se organizam para a entre safra. Enfeitar um dos carros com uma coroa, utilizando a palha, o feno, demonstrava um sentindo de agradecimento pela colheita. Após a colheita, empregados e proprietários, se reuniam ao ar livre ou no galpão, para festejar. Os músicos a tocar, o povo a dançar e a degustar os pratos especialmente preparados para este dia. A dança do Hahnenbraut (noiva do galo) simbolizava o comprometimento dos noivos após a árdua jornada.

No mundo cristão a festa de agradecimento pela colheita (Erntedankfest) foi aceita e incluida no calendário que acontece anualmente, na maioria das vezes no domingo de São Miguel (final de Setembro) durante uma cerimônia religiosa, a oferta de alimentos, dos produtos artesanais como agradecimento, colocado junto ao altar. Representa o respeito por todos os produtos que servem para o sustento da família, agradecendo pelo alimento diário que está sobre a nossa mesa. Nos Estados Unidos, a festa de agradecimento (Endtedankfest “Thanksgiving”) reporta-se a primeira colheita dos pioneiros da colonização daquele país.

Canto Coral

Uma das mais importante manifestações culturais dos imigrantes alemães. Junto com a língua materna, o canto popular tornou-se um elo de ligação com a terra dos antepassados. Relembrando um passado, um saudosismo, um mundo diferente. Cantava-se também para incentivar a auto estima, criar forças, para suportar a sobrevência inicial, para entender o prometido que ficou inicialmente tão distante e o isolamento político e social. Abandonados, em muitos a casos, a própria sorte, a religião, o canta e o lazer uniram os imigrantes. Surgem também os clubes culturais que se dedicam ao Canto coral. Formaram-se assim: os corais masculinos, mistos, femininos, infantis. A atividade motivadora para o interesse pelo canto coral chegou através dos imigrantes alemães ao Brasil.

Schlachtfest ( a festa da matança do porco)

Wer sein Schwein hungern läßt,

bekommt schlechte Schinken

(Bauernregel)

Quem deixa o seu porco passar fome terá um presunto de má qualidade (Regra do colono)

A matança do porco sempre termina com o triste fim para o porco., que é frito, assado, para o despertar alegre dos consumidores que festejam comilança e acompanhado de bebida. Toda a vizinhança é convidada para a matança. O vizinho que não consegue estar presente também não vai ser esquecido e receberá algumas doações. Na Baviera e em estados têm o seu início no Sábado com um sopa seguida algumas partes do porco. A meia noite segue-se a lingüiça moreilha e de fígado. No Domingo ao meio dia é servido o porco assado e a noite um Surfleisch( carne de panela) com defumados. O chucrute não pode faltar, mesmo que não tenha sua origem alemã. Já na antigüidade tinha-se o gosto por pelo repolho e servia também com remédio. Por toda a Europa como planta medicinal.

Na localidade de Schweinfurt existe o prato “Schlachtplatte”, uma diversão diferente . Pessoas reúnem-se ao redor da mesa de madeira. Pequenas saliências, buracos sobre a mesa servem para colocar o sal e outros temperos e o copo para as bebidas alcoólicas O proprietário do local derrama sobre a mesa uma bacia repleta de carne cozida “Wellfleisch” que fica ao alcance de todos, juntando se ao paladar o repolho ou chucrute com purê de batatinha. Cada um serve-se com uma porção destinada a sua gula. O comer sem prato dá um grande prazer. Seguem-se, seguindo uma ordem, as 7 partes do porco que são devoradas sobre a mesa até que a chegada o rabo do animal que está pendurado com uma agulha. “Ele esta pendurado” “Er hängt” até que um pobre coitado descobre que o rabo está preso nele. Ação de um vivaldino e habilidoso que conseguiu a proeza, ato que se torna uma diversão para pegar os desligados e distraídos.

Não só frito e cozido o porco tem o seu significado. O porquinho também e o símbolo da sorte. A expressão: Ele teve sorte” “Schwein gehabt hat” e muito popular, que nem sempre exige que tenhamos que matar e comer o pobre animal.

A matança do porco passa a ser uma atividade com cunho social, que reúne todos os amigos e a vizinhança.

Hoje em muitos lugares é servida a Schlachtplatte, uma tabuleta de madeira, sobre a qual são colocados os frios (salames de vários tipos, defumados, queijos, etc.).

Departamento de Danças Folclóricas Alemãs

Casa da Juventude – Rua 25 de Julho 833

Associação Cultural Gramado

95670-000 Gramado RS

Fone: 0xx 54 286 1811 e-mail: deptofolclore@via-rs.net 01-03-04

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Eine Fussreise im Herbst –
En Fussreis im Spätjoahr

Eine Fussreise im Herbst
von Hermann Hesse
Outono e eu andando à pé …
(Meu título em português)

Seltsam im Nebel zu wandern!
Einsam ist jeder Busch und Stein,
Kein Baum kennt den andern,
Jeder ist allein.

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war,
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

Wahrlich, keiner ist weise,
Der nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
Von allen ihn trennt.

Seltsam im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.

Uma caminhada outonal / Outono e eu andando à pé … por Paul Beppler
Minha adaptação ao português de “Eine Fussreise im Herbst” por Hermann Hesse

Raro é andar pela neblina!
Sozinho é cada arbusto, e pedra,
Nenhuma árvore conhece a outra,
Cada um fica só.

Cheio de amigos me foi o mundo,
Enquanto a vida ainda me era leve,
No entanto, descendeu a neblina,
E nenhum/a mais cá se encontra.

Certamente, ninguém é sábio,
Sem conhecer a escuridão,
A qual calada- e inescapavelmente,
De tudo o indivíduo separa.

Raro é andar pela neblina!
Viver é estar só.
Nenhum ser humano ao outro conhece,
Todos estão sozinhos.

Esboço de tradução por Paul Beppler,
6. de setembro de 2013, Seattle, Washington – EUA.
Eine Fussreise im Herbst de Hermann Hesse
Minha adaptação: Uma caminhada outonal / Outono e eu andando à pé …

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Spätjoahr

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Spätjoahr – Paul Beppler
ins Riograndenser Hunsrückisch
6. September 2013
Seattle, WA – USA.

Die Blätter fälle, fälle wie von weit,
alt welliche in den Himmel feerne Goorde;
die fälle mit verneenenner Gebäard.

Und in den Nächte fällt die schwere Eard
aus alle Steerne in die Einsamkeit.

Mir all fälle. Die Hand dohie fällt.
Und sieh dir annre an: das ist in alle.

Und doch ist Ener, wo das Fälle
unendlich sanft in seinen Hände hält.

Herbst – Rainer Maria Rilke
11. November 1902
Paris, Frankreich

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
alt welken in den Himmel ferne Gärten;
sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde
aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
unendlich sanft in seinen Hände hält.

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